Wenn Menschen von einem „Holzwurm“ sprechen, meinen sie meist die Larve des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum). Dieser kleine Käfer ist einer der bekanntesten Holzschädlinge in Europa. Obwohl er selbst nur wenige Millimeter groß ist, können seine Larven großen Schaden an Möbeln, Fußböden und Holzbalken anrichten. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über den Holzwurm: wie er lebt, wie man ihn erkennt und wie man ihn loswird.
Was ist ein Holzwurm?
Der Holzwurm ist eigentlich gar kein Wurm, sondern die Larve eines Käfers. Wenn der erwachsene Käfer seine Eier in Ritzen oder alte Löcher im Holz legt, schlüpfen daraus Larven. Diese Larven leben mehrere Jahre im Inneren des Holzes. Dort fressen sie sich durch das Material und graben feine Gänge. Erst nach 2 bis 5 Jahren verwandeln sie sich in Käfer, die dann aus dem Holz herausfliegen.
Wie sieht der Holzwurm aus?
Der erwachsene Käfer ist braun und nur etwa 2,5 bis 5 Millimeter groß. Er ist unscheinbar und wird selten bemerkt. Die Larven dagegen sind weißlich, weich und gekrümmt, ähnlich wie kleine Würmchen – daher der Name Holzwurm. Da sie tief im Holz leben, sieht man sie fast nie direkt.
Wo kommt der Holzwurm vor?
Der Holzwurm liebt feuchtes Holz. Deshalb findet man ihn besonders in alten Häusern, Kellern oder Dachböden. Möbelstücke, die lange in feuchten Räumen stehen, sind ebenfalls gefährdet. Auch Holzböden, Treppen oder Wandvertäfelungen können befallen sein. Besonders beliebt ist Nadelholz wie Fichte oder Kiefer, aber auch Laubhölzer werden nicht verschont.
Welche Schäden verursacht der Holzwurm?
Der Holzwurm frisst sich über Jahre durch das Holz. Die Schäden sieht man oft erst spät. Typische Folgen sind:
- Kleine, runde Ausflugslöcher in der Oberfläche.
- Feines Holzmehl, das aus den Löchern rieselt.
- Weiches oder brüchiges Holz, das innen ausgehöhlt ist.
- Möbel oder Balken verlieren ihre Stabilität.
Besonders gefährlich ist ein Befall in tragenden Holzteilen wie Dachbalken oder Treppen. Dann kann die Sicherheit eines ganzen Hauses gefährdet sein.
Wie erkennt man einen Holzwurmbefall?
Der Holzwurm ist ein Meister im Verstecken. Man erkennt ihn an seinen Spuren:
- Löcher: Kleine, runde Löcher von 1–2 Millimetern Durchmesser sind typische Ausflugslöcher.
- Bohrmehl: Frisches, helles Holzmehl unter Möbeln zeigt, dass die Larven noch aktiv sind.
- Geräusche: In stillen Nächten kann man manchmal ein leises Knacken hören – das Nagen der Larven.
Wie kann man den Holzwurm bekämpfen?
Es gibt verschiedene Methoden, um den Holzwurm loszuwerden. Welche geeignet ist, hängt von der Stärke des Befalls ab:
- Trocken halten: Holzwürmer mögen keine trockene Umgebung. Möbel oder Balken in trockenen Räumen verlieren oft von selbst ihre Schädlinge.
- Hitze: Ab etwa 55 Grad Celsius sterben die Larven. Kleine Möbel kann man in speziellen Kammern erhitzen lassen.
- Kälte: Eine Gefriertruhe oder tiefe Minusgrade im Winter können Larven ebenfalls abtöten.
- Chemische Mittel: Spezielle Holzschutzmittel dringen in die Gänge ein und töten die Larven. Diese sollten aber nur Erwachsene oder Fachleute verwenden.
- Professionelle Methoden: Bei starkem Befall, besonders in Dachstühlen, helfen Experten mit Heißluft oder Begasung.
Wie kann man vorbeugen?
Damit der Holzwurm gar nicht erst ins Holz gelangt, helfen einfache Regeln:
- Holz trocken und gut belüftet lagern.
- Möbel nicht in feuchten Kellern oder Dachböden aufbewahren.
- Holz regelmäßig mit Schutzanstrichen behandeln.
- Holzreste oder Brennholz nicht lange in Wohnräumen lagern.
Fazit
Der Holzwurm ist klein, aber gefährlich. Seine Larven fressen jahrelang unbemerkt im Inneren von Holz und können Möbel oder ganze Gebäude schwächen. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, ihn zu erkennen, zu bekämpfen und vorzubeugen. Wer auf kleine Löcher und Bohrmehl achtet und Holz trocken hält, schützt sich am besten.
Merksatz: Der Holzwurm ist keine Wurmart, sondern die Larve eines Käfers – und einer der bekanntesten Holzschädlinge.